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Tschernobyl

the nature is back!

Ausstellung

Dez.2017 - Feb.2018 BERLIN

FMP1

Franz-Mehring-Platz 1

10243 Berlin, Germany

www.franzmehringplatz.de

In der Todeszone angekommen, fühlte ich mich, als würde ich eine Zeitkapselbetreten. April 1986.

Ein Ort, an dem einst Freude und Leben den Alltag bestimmten. Wovon doch heute nur wenig zu sehen und zu fühlen ist.​

"Du kämpfst gegen einen Feind, den du weder siehst noch hörst! Er trifft dich, doch du siehst nicht woher er kommt!"

Oleg Rebrow, Liquidator 1986

Schon lange begeistert mich die "Lost Place Fotografie"! Einen Ort zu entdecken, der schon lange nicht mehr der ist, der er einmal war. Verlassen, jedoch meist nicht vergessen. 

Doch das was ich dort fühlte und sah lässt sich kaum in Worte fassen!

In Kooperation mit Saal-Digital hänge ich meine Bilder nun an die Wand, um meine Eindrücke mit Euch zu teilen!

Nach dem ich die erste Nacht meiner Reise in Kiew verbrachte, traf ich gegen mittags auf unsere 12 Köpfige Reisegruppe. Neben einem Fahrer und einer deutschsprachigen Reisebegleiterin saß ich mit 8 weiteren "Touristen" in einem Kleinbus auf dem Weg in die Sperrzone. 

Nach etwa 55 Minuten erreichten wir den ersten Kontrollpunkt. Unsere Ausweise wurden kontrolliert und die entsprechenden Genehmigungen eingefordert. Weiter ging die Reise. Nach einem ersten Zwischenstopp erreichten wir unsere Unterkunft. Ich würde diese als eine Art "Jugendherberge" beschreiben. Wir fanden uns in unseren praktisch eingerichteten Zweibettzimmer ein. Die Dusche und Toilette waren auf den Gängen zu finden.

Nach einer leichten Mittagsmahlzeit (Pilzsuppe) begann unsere erste Tour durch das Innerer der Sperrzonen.

Immer wieder hielten wir an "HotSpots" an. So werden die noch sehr radioaktiv strahlende Orte oder auch Gegenstände bezeichnet. 

Erwähnenswerte Stationen auf unseren Touren waren das Krankenhaus, eine Feuerwehrwache, eine Schule und das Schwimmbad. Natürlich waren wir auch unmittelbar am Unfallreaktor und besichtigten eine sehr große Abhör- und Raketenabwehranlage. Besonders auffällig waren die vielen Arbeiter, die dort anzutreffen waren. Der neue Sarkophag war in Arbeit und wartete auf seine Fertigstellung.

Auf dem Weg durch Pripjat hielten wir an einem Hochhaus an. Dieses stiegen wir 30 Stockwerke hinauf und erhielten einen Rundumblick der beeindruckend war.

Den Abend ließen wir gemeinsam an unserer Unterkunft ausklingen. 

Am nächsten Morgen ging es nach einem Frühstück noch einmal an die ein oder anderen "HotSpots", bevor wir mittags die Rückreise nach Kiew antraten.

Aus fotografischer Sicht

Für mich standen die fotografischen Aspekte im Vordergrund. Wir hatten Glück! Das Wetter spielte mit und machte der Organisation vor Ort keinen Strich durch die Rechnung. Allerdings empfehle ich eine spezielle Tour für Fotografen zu buchen. Es war schwierig in der Kürze der Zeit das Motiv zu finden und dieses entsprechend festzuhalten. Ich wurde oft gefragt, ob ich keine Angst vor den radioaktiven Strahlen habe. Im Voraus machte ich mir keine Gedanken, doch im Nachhinein betrachtet befanden wir uns oft an Orten in dem abgesperrten Katastrophengebiet, an diesen die Gefahr sehr hoch war mit hohen Strahlenwerten in kontakt zu kommen, oder von schweren, herabfallenden Teilen der mittlerweile maroden Stahlbauten getroffen zu werden oder aber auch durch die instabilen, morschen Böden zu brechen.

Den Kontakt mit dem Erdboden habe ich versucht so gut wie möglich zu vermieden und trug - wie empfohlen - lange Kleidungsstücke, die ich in Kiew entsorgen konnte.  Die Beine meines Stativs umwickelte ich mit Frischhaltefolie, um den direkten Kontakt mit dem "strahlenden" Boden zu vermeiden. Den Großteil der Bilder nahm ich mit einer 50mm Festbrennweite auf. Selten benutze ich zusätzlich das 24-105, hauptsächlich für Aufnahmen im Weitwinkel.

Regelmäßig werden die verschiedenen Bereiche innerhalb der Sperrzone kontrolliert. Abhängig von der aktuellen Lage und der gemessenen Radioaktivität werden Teilbereiche freigegeben oder gesperrt. Das hat zur Konsequenz, dass die Möglichkeit der "Touristen" entsprechend der Notwendigkeit der Vorsichtsmaßnahmen eingeschränkt werden müssen und nicht das ganze Arela besucht werden kann.

 

Ich buchte den Flug, die Unterkunft in Kiew und die Tour in die "Sperrzone" bei verschiedenen Anbietern. Im Nachgang stieß ich auf die URBEXPLORER. Würde ich dieses Abenteuer wiederholen wollen, würde ich meine Reise dort Buchen ;) Tschernobyl FallOutTour

Soviel zu meinen Eindrücken aus TSCHERNOBYL.

 

Ahoii, Euer Christmas

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